Alt und Jung

Im Freien Werkstatt Theater kommen die Generationen zusammen.

Das FWT-Altentheaterensemble zeigte über die Jahre hinweg nicht nur Präsenz auf der Bühne, sondern arbeitete im Rahmen von Projekttagen unter professioneller Anleitung von Ingrid Berzau, Dieter Scholz und Nadia Walter-Rafëi mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Altersstufen und Schulformen zusammen.

In diesen Workshops wird in Gruppen aus Jung und Alt (schau-)spielerisch ein bestimmtes Thema erkundet. Dabei sind Improvisationsübungen zentrales Element. Zum Ende hin werden kurze Szenen vor der Gruppe zur Aufführung gebracht. Ziel ist es, die Jugendlichen zum Nachdenken anzuregen über Klischees und Vorurteile gegenüber älteren Menschen.

Beispielhafte Themen der Projekttage:

Wofür brauche ich Mut
Zeitgeschichte und persönliche Geschichte
Wo begegne ich jungen/alten Menschen im Alltag?

“Im theatralen Zusammenspiel von Alt und Jung können gegenseitige Klischees zum Leben erweckt, intensiviert und bis zur Groteske vorangetrieben, aber auch abgemildert werden. Durch das gemeinsame Theaterspiel kann das Klischee sogar zum Verschwinden gebracht werden. Man erlebt und erfährt sich – körper- und phantasieaktiv beim gemeinsamen Trainieren, beim Improvisieren, beim Herstellen eines Produktes mit gewünschter Wirkung, beim Vorführen, beim gegenseitigen Zuschauen und gemeinsamen Reflektieren. Man kann fühlen und erkennen, dass Altsein und Jungsein jeweils nicht nur ein reines Spaßvergnügen ist, aber auch nicht nur im Tal der Tränen stattfindet.” (Dieter Scholz)

Stimmen der Teilnehmer:innen

Am Anfang dachte ich, dass es langweilig ist, weil es sich halt nach Theater angehört hat. Ich dachte immer, dass Theater langweilig ist, aber es war einfach toll!

Sarah

Ein Sozialpädagoge der Realschule Dellbrücker Mauspfad schrieb 2013 begeistert:”Vielen Dank, dass unsere Schüler an dem Theaterworkshop teilnehmen konnten. Ich habe die Klasse heute aufgesucht und bin auf eine völlig begeisterte Gemeinschaft gestoßen: “Lustig!”, “Offen!”, “Zeitzeugen, 90, 91 Jahre alt und so gut drauf, so wie mein Opa!”, “Viel gelernt”, “Wir würden das gerne nochmal machen.”, “Viel besser als Schule!” sind nur ein Auszug der durchweg positiven Äußerungen. Die Schüler waren sehr emotional. Vor allem beeindruckt von den starken Persönlichkeiten und der offenen Art auch über die Kriegszeit zu sprechen. Dieser Theaterworkshop hinterlässt “Spuren” und bleibt den Schülern in guter Erinnerung. Vielen Dank an alle Mitwirkenden!”

“Gestern war echt ein toller Tag mit euch! Ihr habt uns gezeigt, dass es egal ist, wie alt man ist. Ihr seid richtig gute Schauspieler und das Stück fand ich echt sehr toll und interessant.“

“Es hat mir sehr viel Spaß gemacht bei euch. Es war sehr schön zu sehen, dass ältere Leute noch was in sich haben. Wie ihr getanzt habt, gespielt habt hat mich sehr inspiriert. Auf jeden Fall: Macht weiter so!“

Förderung

Ermöglicht und unterstützt wurden die alljährlichen Projekttage durch das Projekt Sozial macht Schule (SMS) des Arbeiter-Samariter-Bund NRW, KultCrossing gGmbH und den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband.

Pressestimmen

"Neben Darbietungen aus dem umfangreichen Repertoire des preisgekrönten Kollektivs wurden die Schüler zum Theater-Workshop mit den Künstlern eingeladen. Während der rund 45minütigen Aufführung zeigte sich das junge Publikum von den Inhalten der Sequenzen angetan, offenbarten die Senioren doch nahezu gleiche Vorlieben wie die Jugendlichen: Liebe, Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuerlust und Rebellion gegen das Establishment waren zu keiner Zeit ein Privileg nur einer Generation. Auch den Schauspielern war anzumerken, dass ihre Vorstellung eine besondere war. Dynamisch wie Oberprimaner boten die Oldies schlichtweg eine gute Show, die beim Publikum ankam. (...) Ihren Weg in die Sommerferien traten die Schüler nit einer ungewöhnlichen Lektion im Fach 'Einfühlsamkeit' an."

"Geschichten von früher werden Jugendlichen manchmal von Oma und Opa erzählt. Wenn sie Glück haben. Dieses Glück brauchten die Schüler der Klasse 8c des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums nicht. Denn sie trafen sich im Freien Werkstatt-Theater in der Kölner Südstadt mit Mitgliedern des Altentheaters. Beide Generationen, die zwischen 64 und 97 Jahre alten Ensemblemitglieder des Altentheaters und die 14 Jahre alten Schüler, erzählten sich zunächst Geschichten von Damals und Heute. Aus diesen Erzählungen entwickelten sie dann gemeinsam kleine Szenen."

Bildnachweis

Fotos von oben nach unten und von links nach rechts:

Meyer Originals